Status der Übersetzungen in trunk (KDE 4.3)

Frederik Schwarzer schwarzerf at gmail.com
Thu Jun 4 14:29:43 CEST 2009


[Markus | Thursday 4. June 2009]

Moin,

> Nur
> weil es bei einem Projekt schief läuft, muss es nicht überall auch
> schief laufen. Bei Kdenlive sind wir aktuell drei aktive Übersetzer für
> Deutsch und wir koordinieren uns gar nicht untereinander – es ist
> nämlich schlicht nicht nötig.


Mein Erfahrungen:

Vor ca. einem Jahr habe ich die Kordination des deutschen Psi-Teams 
übernommen und Tage damit verbracht, die Übersetzung zu vereinheitlichen.
Es gab zwar eine Seite mit Standardübersetzungen einzelner Wörter, aber da 
die einzelnen Mitarbeiter sehr verstreut und wechselnd aktiv waren, hat das 
nicht so viel gebracht. Nicht die Wörter waren unterschiedlich übersetzt, 
sondern die Formulierung der Sätze divergierte.

Da ich vor einiger Zeit ein openSuse-System aufsetzen musste, sind mir ein 
paar Fehler in der Übersetzung aufgefallen. Bei der Suche nach diesen 
Fehlern stolperte ich über -zig ähnliche Sachverhalte.
Der Patch, der einige dieser Dinge (auch viele "echte" Fehler) aufgreift, 
wurde übrigens nie kommentiert, was auch eine Folge unzureichenden 
Verantwortungsgefühls sein kann. Hier kann ich sagen: "Hey Burkhard, das 
ist doch dein Modul, schau dir das mal an."

Sei ein paar Wochen schaue ich mit die Übersetzung von Qt an und es ist ... 
traurig. Bei denen Sitzt da halt auch immer gerade der dran, der nichts 
anderes zu tun hat. Diese Übersetzung als "offiziell unterstützt" zu 
verkaufen, wäre mir peinlich.

Abstraktes Beispiel, das in allen oben genannten Projekten in ähnlicher 
Form zu finden ist:

"Cannot read file %1"

"Datei konnte nicht gelesen werden: %1"
"Datei %1 kann nicht gelesen werden"
"Kann Datei nicht lesen: %1"
"Die Datei %1 konnte nicht zum Lesen geöffnet werden"

Diese Sätze kommen dann in der Übersetzungsdatei quasi hintereinander, 
jeweils mit einem anderen Typ von Datei (Übersetzungsdatei, Katalogdatei, 
Datenbankdatei, ...).
Diese Sätze wurden von verschiedenen Leuten dann übersetzt, wenn sie in der 
Datei auftauchten... ohne rechts und links zu schauen.

Natürlich kann es sein, dass so etwas funktioniert, ich bezweifle das aber 
stark.


> Die unbürokratische Verfahrensweise bei Kdenlive hilft dem Projekt
> total, weil Übersetzer auch mal Hand an andere Stellen anlegen können.

Kleine Projekte und ein Projekt wie KDE zu vergleichen geht aus vielerlei 
Hinsicht schief. Burkhard hat schon den Größenvergleich gemacht. Ich möchte 
noch hinzufügen, dass wir nur ein Unterprojekt in dem großen KDE sind und 
ein SVN-Account immer Schreibzugriff auf (fast) das gesamte Archiv hat.

Ich denke nicht, dass wird besonders bürokratisch sind. Es gibt eine 
Einstiegshürde, die aber eher technischer Natur ist. "Verstehe das Projekt 
und seine Arbeitsweise". Die meisten Neulinge springen sehr schnell wieder 
ab. Vielleicht ist ihnen die Hürde zu groß, oder sie haben sich falsche 
Vorstellungen davon gemacht, was es bedeutet, sich hier einzubringen, haben 
Ruhm und Ehre vermisst oder einfach keine Zeit mehr gehabt. Sehr schnell 
Accounts rauszugeben würde hier mehr schaden anrichten als nützen, zumal 
neue Übersetzer eh erst einmal duzende Korrektur-Sitzungen über sich 
ergehen lassen müssen. ;)

Jemand erwähnte ein Git-Archiv. Ich betreibe eine Kopie unseres trunk-
Archivs auf http://github.com/icwiener/kde-l10n-de/tree/master um damit ein 
bisschen zu spielen. Der Nutzen liegt für mich im Moment aber eigentlich 
nur in dem besseren Diff. ;)
Wie bzw. ob dieses Archiv auch in die andere Richtung funktioniert, weiß 
ich nicht. Es gibt ein Benutzermapping, das ich dann wahrscheinlich so 
einrichten müsste, dass jeder beitragende Git-Benutzer auf meinen SVN-
Account gemappt wird. Wenn da jemand Lust drauf hat, kann er das Archiv 
gerne mal clonen und Merge-Anfrage stellen. Dass das besser funktioniert 
als SVN-Patches an uns zu schicken, bezweifle ich aber. ;)

MfG


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