Der neue Pimpf

Markus kamikazow at web.de
Tue Sep 30 22:22:30 CEST 2008


Am Dienstag 30 September 2008 20:40:29 schrieb Thomas Reitelbach:

> Lizenzierungsfragen ergeben sich in der Regel nur für Software-Programme.
> Die zugehörigen Übersetzungen folgen der Lizenz, unter der das zugehörige
> Programm verbreitet wird. In den PO-Dateien von KDE findet sich in der
> Regel ein Zusatz, der besagt, dass sie Teil des Paketes xyz sind. Danach
> folgt dann das Copyright der einzelnen Übersetzer.
> Von daher ist die Lizenz über das Software-Paket geregelt.

Nunja, auch GUI-Strings sind Teil des Programmcodes und unterliegen einer 
Lizenz. Wenn ich nun an einem KDE-Programm arbeite, das aus historischen 
Gründen z.B. "GPLv2 only" ist, aber Übersetzungen automatisch die Lizenz des 
Programms nutzen, dann widerspricht das sogar den gegenwärtigen Lizenz-Regeln 
des KDE-Projekts. Seit die aktuellen Lizenz-Richtlinien inkraft sind, darf 
neuer Code nämlich gar nicht "GPLv2 only" sein. Das gilt ausdrücklich auch für 
Übersetzungen: http://techbase.kde.org/Policies/Licensing_Policy (Abschnitt 5)

Wenn man also das Fiduciary License Agreement nicht unterzeichnet (wenn man 
z.B. nicht rafft wie überhaupt :-p), dann halte ich die "2-clause" BSD-Lizenz 
für Software-Übersetzungen am pragmatischsten, weshalb ich auch diese Lizenz 
in den Header meiner kleinen Erstlingsübersetzung gepackt habe. Ist ja nun 
nicht so als würden typische Befürchtungen gegenüber der BSDL auch auf 
Übersetzungen zutreffen (keine "evil corporation" der Welt kann eine BSDL-
Übersetzung für ein GPL-Programm zu Closed Source machen).

Auch wenn (vermutlich zurecht) viel auf Launchpad rumgehackt wird, finde ich 
es gut, dass es einen Button dort gibt, der vor der ersten Übersetzung 
erscheint, der aussagt, dass man alle Übersetzungen unter BSDL stellt.
Wenn es rechtliche Unklarheit gibt, würde ich vorschlagen, im Zweifelsfall die 
Order auszugeben, dass neue GUI-Übersetzungen unter BSDL zu sein haben.
Für den Fall, dass man versehentlich den Lizenz-Richtlinien zuwider handelt, 
ist nämlich keinem geholfen, wenn man jedem einzelnen Übersetzer hinterher 
laufen muss, um eine Relizenzierung zu erbeten.
Ein KDE-Programmierer ist für die GPLv3-Kompatibilität eben ganz vielen 
hinterher gelaufen und die Zeit hätte man auch sinnvoller nutzen können.


> Ein klares nein.
> Launchpad ist das beste Beispiel, warum ein webbasiertes System nicht
> funktionieren kann.

Ich bezweifle stark, dass es nicht funktionieren *kann*. Aber OK, einem 
bestehenden Konsens möchte ich mich nicht entgegen stellen.


> Ich habe in die Datei noch nicht reingeschaut.
> Wenn Du später an „richtigen“ Übersetzungen arbeitest, ist die
> Vorgehensweise so, dass Du Deine Arbeit auf der Liste ankündigst, bevor Du
> beginnst. Dadurch wird sichergestellt, dass nicht bereits andere an der
> gleichen Datei arbeiten und man doppelte Arbeit macht.

Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ich das nicht tun werde. Das 
ist keine Bosheit meinerseits, sondern hat damit zu tun, dass ich sowas wie 
Übersetzungen eher spontan mache und mich mal für einige Minuten oder 'ne 
Stunde an sowas setze. Ganze Projekte mache ich eigentlich nie. Dafür hab ich 
einfach oft genug was für die Uni usw. zu tun.
Aus diesem Grund werde ich vermutlich auch keine Dokumentation übersetzen.

> Um unsere Arbeitsweise kennenzulernen empfehle ich Dir die Lektüre des
> Handbuches für Übersetzer (KDE 4) hier:
>
> http://oss.erdfunkstelle.de/kde-i18n/

Die hatte ich nach einigem Suchen dann auch irgendwann gefunden (war nämlich 
in der Begrüßungsmail dieser Liste). Es würde helfen, wenn 
http://l10n.kde.org/team-infos.php?teamcode=de mal aktualisiert werden würde. 
Die dort aufgeführte Adresse http://l10n.kde.org/de/ führt nämlich ins Leere.

Schau Du mal bitte in die Übersetzung, ob das für einen Anfänger OK ist -- 
oder sonst wer von der Liste schaut mal rein, hab die nicht umsonst 
rumgemailt, statt direkt an Dich. :-)

Bis denne



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