Lokalize nicht da
Jannick Kuhr
jakuhr-linux at gmx.de
Sun Sep 21 12:00:51 CEST 2008
Am Sonntag 21 September 2008 11:29:31 schrieb Frederik Schwarzer:
> On Sunday 21 September 2008 10:38:37 Oliver Dörr wrote:
> > Norbert Marchl schrieb:
> > > In Kubuntu 8.10 Alpha 6 (KDE4.1.1) ist Lokalize V0.2 vorhanden.
> >
> > Bitte ans Kubuntu Team melden. Wir haben auf deren Paketierung keinen
> > Einfluss
>
> Moin,
>
> wenn ich so weit werfen könnte, würde ich eine Runde Jasmintee schmeißen.
> Bitte alle mal tief durchatmen und mir nachsprechen: "Kubuntu ist nicht
> unser Feind."
>
> Es wurde hier immer (in meinem Anwesenheitsfenster :)) schon ein
> bisschen Hilfestellung gegeben, wenn es distributionsspezifische
> Probleme gab. Das sollte auch weiterhin möglich sein, ohne dass
> "Distributionskriege" durchscheinen.
>
> Der Ton, der hier zum Teil gegen Kubuntu an den Tag gelegt wird, ist
> nicht sonderlich hilfreich. Janniks Entscheidung, launchpad.net nicht
> mehr zu beachten, kann ich sehr gut verstehen, aber ich sehe keinen
> Grund für weitere Maßnahmen von unserer Seite. Nun bin ich auf
> bugs.kde.org nicht sonderlich aktiv, was die Fehler in der Übersetzung
> angeht (nur ab und an werfe ich einen Blick darauf), aber ich kann nicht
> erkennen, was wir gewinnen, wenn wir alle von Kubuntu-Benutzern
> gemeldeten Fehler einfach schließen.
> Oder sieht darin jemand einen echten Vorteil?
>
> MfG
Lieber Frederik und liebe restliche Liste,
zumindest was mich angeht, kann ich Dir klar versichern, dass Kubuntu nicht
mein Feind ist. Den Vorwurf kann ich auch so nicht nachvollziehen. Eigentlich
investiere ich eher keine zweieinhalb Jahre meines Lebens, um meinen Feinden
zu helfen, dass die Öffentlichkeit nichts von ihren Schwächen mitbekommt. Der
Vorwurf des "Distributionskrieges" erschließt sich mir nicht wirklich, da es
in meiner Stellungnahme ausschließlich um Fragen der Lokalisierbarkeit geht.
Ich habe nie erklärt, dass C++ besser als Python, Yast grandioser als Adept,
rpm flexibler als apt oder grün schöner als blau ist.
Alles was ich (XYZ)buntu vorwerfe ist der Umgang mit unserer Arbeit. Ich
persönlich finde es zum einen extrem demotivierend, wenn ich sehen muss, dass
von unserer Arbeit nur ein Bruchteil zu den Usern gelangt, die häufig ihre
Linux-Karriere mit Kubuntu beginnen und sich in den einschlägigen Foren
darüber beklagen, dass KDE im Vergleich zu Gnome richtig schlecht und richtig
unvollständig übersetzt ist. Mich macht dieser Umstand, der seit nunmehr
zweieinhalb Jahren mal mehr oder weniger ausgeprägt besteht, mehr traurig als
wütend.
Was mich dagegen wütend macht ist der Umstand, dass alle Kritik -
einschließlich äußerst konstruktiver Kritik mit Bugreports und Testcases - in
keiner Weise zu einer Verbesserung der Situation führen und Fragen zur
Lokalisierung eigentlich immer höhnisch abgetan werden. Ich persönlcih hatte
in diversen Chats mit Verantwortlichen von Launchpad bzw. Kubuntu nie den
Eindruck, in irgendeiner Form ernstgenommen zu werden. Und der derzeitige
Zustand der Kubuntu-Templates in Launchpad unterstreicht das meiner Meinung
nach.
Von daher bin ich dafür klar und öffentlich zu sagen, dass wir für diese Form
der Lokalisierung nicht verantwortlich sind, es bessere Lokalisierungen fast
überall gibt und wir keine Zeit aufwenden wollen, herauszufinden, ob ein
Problem jetzt in Rosetta entstanden ist oder vielleicht doch bei uns. Es geht
mehr darum, die Situation bei Kubuntu durch Druck zu verbessern als ein
Kubuntu-Bashing zu betreiben. Aber ohne eine klare Linie gegenüber
offensichtlichen Misständen, die direkt auf uns zurückfallen, ändert sich für
unsere Benutzer nie etwas.
Herzlichst, Jannick
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