Rechts- oder Staatsschreibung?

Gerrit Sangel z0idberg at gmx.de
Wed Jun 25 13:35:41 CEST 2008


Hallo Andreas,

da möchte ich mich jetzt mal einklinken. Man kann ja zu der Rechtschreibung 
stehen, wie man will – aber es nützt nichts, hier einfach zu sagen, daß sie 
totaler Schwachsinn wäre.

Du kannst doch ohne Probleme einfach die deutschen Übersetzungen nehmen, sie 
in alte Rechtschreibung konvertieren und dann eine Lokalisierung aufmachen.

Verschiedene Varianten der Übersetzung gibt es in mehreren Sprachen:

Serbisch gibt es in lateinischer und kyrillischer Schrift, Chinesisch gibt es 
in Kurzzeichen und Langzeichen, Deutsch gibt es teilweise für Österreich und 
Schweiz, von der amerikanischen Ursprungsfassung gibt es auch eine britische 
„Übersetzung“.

Was ich damit sagen will: Es ist kein Problem, das ganze zu konvertieren. Das 
kann man schon als Ein-Mann-Projekt machen, da es im Grunde nur auf Suchen 
und Ersetzen herausläuft. Die deutsche Übersetzung liegt bereit, dann mal ran 
an die Arbeit. Schreib den KDE-Lokalisierungsleuten, daß du gerne eine 
Version à la DE_1901 o.ä. eröffnen willst, schicke deine konvertierten 
Übersetzungen dort hin, udn die Sache hat sich erledigt

Übrigens, wie hier vielleicht die anderen noch wissen, möchte ich ja eine 
Übersetzung von KDE in Fraktur. Obwohl ich da da aufgrund der Problematik der 
Schriftartauswahl noch teilweise auf einige Hürden stoße, muß ich dafür auch 
erstmal den Umweg über die Rechtschreibung von 1901 nehmen, da meiner Meinung 
nach „daſs“ einfach total grausig aussieht, auch wenn der Duden das 
empfiehlt. Meiner Meinung nach hätte sich die ß/ss-Schreibung nicht 
durchgesetzt, wenn wir noch Fraktur schreiben würden.

Jedenfalls muß ich für diesen Fall so oder so noch einen Konverter von neuer 
Rechtschreibung über alte Rechtschreibung in Fraktur machen. Ich hab mich da 
aber noch nicht mit den Besonderheiten der deutschen Orthographie befaßt, 
wann man was machen kann. Einige Regelungen sind einfach (z.B. ss vor einem 
Leerzeichen oder vor einem Konsonanten wird zu ß, es sei denn es ist eine 
Auslassung wie bei laſſ’, aber dann kommt da so oder so ein Apostroph hin), 
andere denk ich aber schon schwieriger. Da muß ich mich mal genau mit den 
Regeln der Rechtschreibung befassen. Einiges wird sich bestimmt auch über 
Wortlisten realisieren lassen.

Du bist gerne willkommen, mir dabei zu helfen. Aber hier einfach zu meckern 
ist nicht sehr schön.

Die neue Rechtschreibung hat einige gute Punkte. Wenn du für ewige Zeiten die 
Orthographie normierst, bzw. sie nicht veränderst, hast du nachher sowas wie 
im Englischen oder Französischen. Hat natürlich Vorteile, da es sicherlich 
einfacher ist, einen Originaltext von 1650 o.ä. im Englischen zu lesen, weil 
sich von der Schreibung her nicht viel verändert hat, als wenn man im 
Deutschen einen Text aus der Zeit lesen würde. 
Allerdings ist das Erlernen und die Schreibweise mit einer Orthographie, die 
sich von der Sprechweise stark unterscheidet (wobei man das bei der 
Rechtschreibung von 1901 noch nicht sagen kann) sicherlich schwieriger, als 
bei einer Orthographie, die ziemlich genau so schreibt, wie es gesprochen 
wird.
Ich persönliche stehe eher dazu, die Schrift auf einem Stand zu belassen. 
Erschwert zwar das erlernen, aber hat imho mehr Vorteile als Nachteile.

Soviel von meiner Seite dazu.

Gerrit

Am Dienstag 24 Juni 2008 schrieb Andreas Röhler:
[...]


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