Rechts- oder Staatsschreibung?

Andreas Röhler andreas.roehler at online.de
Tue Jun 24 13:55:25 CEST 2008


Am Dienstag, 24. Juni 2008 schrieben Sie:
> On Tuesday 24 June 2008 09:34:22 Andreas Röhler wrote:
> 
> Moin,
> 
> (achtung, böse)

Keine Sorge. Antwort an Thomas für beide.

Gruß

Andreas Röhler

> 
> > mal abgesehen von der doppelten Arbeit: die Sache ist
> > komplizierter und einfacher zugleich.
> 
> Hier liegt eyn Widerspruch vor.
> Entweder etwas ist komplizierter oder einfacher.
> Alles andere ist Philosophie.
> 
> 
> > De facto ist die angebliche neue Rechtsschreibung
> > keine, sie ist Zerstörung von Rechtschreibung.
> 
> De facto ist die neue Rechtschreybung eyne Veränderung.
> Was du meynst ist mehr Meynung denn Faktum.
> 
> 
> > Es
> > reicht aus, sich gegen die Zerstörung auf eine logische
> > und verständliche Ausdrucksweise zu einigen.
> 
> Die da wäre? Hast du ein Regelwerk dafür geschrieben?
> 
> 
> > Dazu müßte die Verpflichtung auf den Unsinn wegfallen.
> 
> Der da wäre? Hast du den Unsinn herausgearbeitet?
> 
> 
> > Daß die Unrechtschreibung der Kultusminister Unsinn
> > produziert, wird bei deren Anwendung auch auf Eurer
> > Seite sichtbar:
> > ,----
> > | Englisch- und Deutschkenntnisse, letztere einschließlich der so 
genannten 
> > Rechtschreibung 
> > `----
> > 
> > 
http://oss.erdfunkstelle.de/kde-i18n/tiki-index.php?page=%C3%9CbersetzungVoraussetzungen
> > 
> > Wieso "der so genannten Rechtschreibung"?
> 
> Warum nicht?
> Thomas hätte da auch eynfach das "so genannt" weglassen können.
> Versuche doch bitte, deyne Argumentation alleyn auf die schwergewichtigen 
Punkte zu konzentrieren.
> In der Weltgeschichte herumzuschauen und zu versuchen, den Anderen mit eyner 
Masse Belanglosigkeyt
> zu überzeugen, erinnert mich ganz stark an "Beweyse, dass es Gott 
gibt"-Diskussionen.
> Und du hast doch selbst gesagt, dass es die Rechtschreybung nicht gibt. Da 
sie aber nun mal
> überall so genannt wird, schreybt man "so genannt". Oder wo ist deyne Kritik 
an der Formulierung?
> 
> 
> > Das ergibt keinen Sinn.
> 
> Sinn ergibt, was verstanden wird.
> Dass es eynen Planeten gibt, der an eynem gerade richtigen Stern in gerade 
richtiger
> Entfernung mit gerade richtiger Geschwindigkeit mit gerade dem richtigen 
interstellaren
> Objekt zusammengestoßen ist, sodass sich auf ihm intelligentes Leben bilden 
konnte,
> ergibt auch keynen Sinn.
> 
> 
> > Diese Sinnlosigkeit ist kein Zufall und nicht von Euch
> > verursacht sondern vom KMK-Unrecht.
> 
> Polemik.
> 
> 
> > Apropos "Behörden untereinander": was Behörden sind,
> > hat Noam Chomsky beschrieben, dessen Werk insofern
> > Referenz sei.
> 
> Aha? Ein Philosoph geht aber in politischen Fragen wohl kaum als
> Referenz durch. Bzw. ist seyne Meynung nicht als Authoritätsargument
> anwendbar. Und sicher gibt es neben seyner auch andere Meynungen zu dem 
Thema.
> 
> 
> > Wenn es dank "Reform" drunter und drüber geht, ergibt
> > sich Raum für Willkür:
> 
> Das gilt auch für den Zeytraum vor der Reform. Nur ist eyne
> Willkür mit der man aufgewachsen ist, oft nicht wahrnehmbar.
> 
> 
> > Zur Verfassungswidrigkeit der KMK-Rechtschreibung siehe:
> > 
http://www2.tu-berlin.de/fb1/AGiW/Cricetus/SOzuC1/SOVsRSR/ArchivSO/WRoth.htm
> 
> Grob umrissen lässt sich meine Meinung zum anhaltenden Widerstand
> gegen die Rechtschreybreform wie folgt beschreyben:
> Wer sich vor Veränderung fürchtet, sollte ganz schnell wieder ins Unterholz 
krabbeln.
> Leben ist Bewegung. Es gibt nun wirklich schlimmere Dinge, gegen die man 
seine
> Energie formieren kann.
> 
> Der Text von Wolfgang Roth klingt wie ein Meysterstück der chronischen 
Langeweyle.
> 
> Die Rechtschreybreform gegen das "natürliche Recht" der Eltern auf Erziehung
> antreten zu lassen, ist lächerlich. Wie ist das denn mit Eltern, die 
die "alte"
> Rechtschreybung als Bevormundung in der Erziehung ihrer Kinder erachteten.
> Können die von der Schule verlangen, auch Hausaufgaben in Runenschrift
> zu akzeptieren?
> 
> Warum steht keyner dieser Kritiker auf den Barrikaden, wenn den Kindern das
> Rauchen in Gaststätten verboten wird, oder er die Freiheit, ohne zu Bezahlen 
aus dem
> Laden zu gehen, beschnitten sieht?
> 
> Weyter aus dem Text:
> "Jedenfalls aber liegt ein faktischer Eingriff in die allgemeine 
Handlungsfreiheit der Eltern insofern vor, als sie beispielsweise praktisch 
gezwungen sind, für ihre schulpflichtigen Kinder neue Wörterbücher zu kaufen, 
und zwar nicht nur solche für die deutsche Sprache, sondern auch solche für 
fremde Sprachen, insbesondere etwa deutsch-englische, deutsch-französische 
und deutsch-lateinische Wörterbücher."
> 
> Na wenn das mal kein valider Kritikpunkt an der Reform ist. "Kostet Geld, 
lassen wir bleyben."
> Meine Mutter musste früher alle meyne Bücher kaufen. Jetzt kaufe ich alle 
meyne Bücher.
> Und ich rede nicht von 7 EUR für ein Wörterbuch.
> Wer geht auf die Barrikaden, wenn Einstein an neuste wissenschaftliche 
Erkenntnisse angepasst
> wird? Das bringt doch nur wieder weytere Fragen mit sich. Jede neue 
Erkenntnis in der Quantenphysik
> bringt mehr Unsicherheit und wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet. Ich 
fordere, damit sofort
> aufzuhören, da ich mir ja immer wieder über diese neuen Fragen den Kopf 
zerbrechen muss.
> Und Steuern muss ich auch bezahlen. Und davon geht ohne meine Zustimmung 
auch etwas in
> den Staßenbau. Unverschämtheyt! Wenn es nach mir ginge, würde man von dem 
Geld einen Pranger
> bauen und die Leute daran anhängen, die Glasflaschen auf Fahrradwegen 
zerschmeyßen. Aber so ist das eben.
> Es gibt Regelungen, die für die Masse Sinn ergeben, nicht jedoch für jeden 
eynzelnen.
> 
> 
> "Doch schon in der Übergangszeit wird offensichtlich ein massiver Druck auf 
die Schüler ausgeübt, indem ihre Schreibweisen „als überholt gekennzeichnet“ 
und entsprechend korrigiert werden sollen."
> 
> Mein Beyleyd den Schülern, die diese Tortur nicht überstehen ...
> 
> Ich höre hier auf, den Text zu zitieren, sonst werde ich noch unsachlicher. 
Meine Bescheidene
> Meinung: völliger Blödsinn erwachsen aus grenzenloser Langeweyle.
> 
> Die Rechtschreibung wurde also reformiert. Und? Das wurde sie schon öfter. 
Und das in viel
> umfassenderem Maße. Warum gehen die Kritiker nicht los und versuchen die 
Reformen aus
> dem 19. und 20. Jahrhundert für nichtig zu erklären? Die Begründungen wären 
größtenteils
> die gleychen.
> 
> Ich sehe keinen validen Kritikpunkt, alles über den Haufen zu werfen. Leyder 
bleiben echte
> Verbesserungsvorschläge oft aus und es kommt nur eyn "alles 
abschaffen"-Gemurmel heraus.
> Das ist jedoch keine Option. Veränderung ist der natürliche Prozess. Wenn 
etwas nicht ganz in
> die richtige Richtung läuft, wird es korrigiert. Die Natur tötet bei einem 
evolutionären Fehlschlag
> ja auch nicht alle Tiere der betroffenen Art sondern eben nur die 
fehlgebildeten. Und Evolution
> ist der Grund dafür, dass wir heute hier sitzen und uns über das Universum 
Gedanken machen
> können. Also scheynt das Prinzip so schlecht nicht zu seyn.
> 
> Wenn sich an der neuen Rechtschreybung berechtigte Kritik in ausreichendem 
Maße formiert,
> wird sicherlich langfristig etwas geändert. Dass alles Rückgängig gemacht 
wird, ist unrealistisch
> (und unsinnig) und nur als haltlose Oppositionspolemik zulässig. Und selbst 
die Opposition
> weiß, dass sie Derartiges nur vorbringen kann, weil sie zu klein sind um 
etwas zu bewegen.
> Immer dagegen, lautet die Devise.
> 
> Wenn ich eine Industriesoftware schreibe, muss ich die von dem Kundenkonzern 
vorgegebenen Schnittstellen, Subroutinen und Registerbezeichnungen verwenden. 
Und da kann ich noch so überzeugend argumentieren. Selbst wenn meine 
Subroutinen effizienter sind, wird der Konzern nicht tausende Anlagen 
umschreiben, nur um ein kleines bisschen mehr Effizienz zu erhalten. Das 
steht in keinem Verhältnis. Dinge zu akzeptieren ist auch eine Stärke.
> 
> 
> > Warum sollten wir der Willkür zuarbeiten, statt -
> > z.B. mittels freier Programme - die Freiheit der
> > Kommunikation zu verteidigen?
> 
> Um noch eynmal den Text zu zitieren:
> "Andererseits spricht das BVerfG selbst von der „faktischen Breitenwirkung, 
die die Reform voraussichtlich entfaltet“, und von daher ist keineswegs 
fernliegend, daß früher oder später doch ein faktischer Zwang entstehen wird, 
sich den neuen Regeln zu unterwerfen, um nicht als rechthaberischer und 
rückständiger Starrkopf angesehen zu werden."
> 
> Sodenn ...
> MfG
> 




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