Rechts- oder Staatsschreibung?

[Andreas Röhler]

Am Montag, 23. Juni 2008 schrieben Sie:
> On Montag, 23. Juni 2008, Andreas Röhler wrote:
> > Ich sehe mit Bedauern, daß KDE-Übersetzer den Begriff
> >
> > "Neue deutsche Rechtschreibung" übernommen haben:
> >
> > Diese "Neue deutsche Rechtschreibung" existiert nicht,
> > bzw. besteht aus unsinnigen Regelungen:
> 
> Hallo Andreas,
> 
> ich kann mich Frederiks Mail nur anschließen.
> Eines möchte ich jedoch noch anfügen: Es ist niemandem geholfen, wenn man 
> seinen Unmut/Frust oder was auch immer nur loswird; man muss das Problem 
> anpacken. Und das ist bei KDE und offener Software im Allgemeinen ganz 
> einfach: Bilde eine Übersetzergruppe und übersetze KDE in die alte deutsche 
> Rechtschreibung. [...  ]


Dank Euch beiden,

mal abgesehen von der doppelten Arbeit: die Sache ist
komplizierter und einfacher zugleich.

De facto ist die angebliche neue Rechtsschreibung
keine, sie ist Zerstörung von Rechtschreibung. Es
reicht aus, sich gegen die Zerstörung auf eine logische
und verständliche Ausdrucksweise zu einigen.

Dazu müßte die Verpflichtung auf den Unsinn wegfallen.

Daß die Unrechtschreibung der Kultusminister Unsinn
produziert, wird bei deren Anwendung auch auf Eurer
Seite sichtbar:

,----
| Englisch- und Deutschkenntnisse, letztere einschließlich der so genannten 
Rechtschreibung 
`----

http://oss.erdfunkstelle.de/kde-i18n/tiki-index.php?page=%C3%9CbersetzungVoraussetzungen

Wieso "der so genannten Rechtschreibung"?

Das ergibt keinen Sinn. Erst die Erläuterung ist
verständlich: "(d. h. auch bei KDE: der neuen
Rechtschreibung)".

Diese Sinnlosigkeit ist kein Zufall und nicht von Euch
verursacht sondern vom KMK-Unrecht.

Apropos "Behörden untereinander": was Behörden sind,
hat Noam Chomsky beschrieben, dessen Werk insofern
Referenz sei.

Wenn es dank "Reform" drunter und drüber geht, ergibt
sich Raum für Willkür:

,----
| Unsere Anwälte intervenierten entsprechend, mussten
| aber schnell feststellen, dass das den Herrn
| Ermittlungsrichter nur sehr wenig rührte und er
| hauptsächlich damit beschäftigt war, die mangelnde
| Rechtschreibung seiner Protokollantin zu korrigieren.
`----

Zur Verfassungswidrigkeit der KMK-Rechtschreibung siehe:

http://www2.tu-berlin.de/fb1/AGiW/Cricetus/SOzuC1/SOVsRSR/ArchivSO/WRoth.htm

Warum sollten wir der Willkür zuarbeiten, statt -
z.B. mittels freier Programme - die Freiheit der
Kommunikation zu verteidigen?


Grüße

Andreas Röhler