[kde-de] Sperrbildschirm nach einigen Minuten Inaktivität

Kai Krakow hurikhan77 at gmail.com
Do Jul 7 01:16:27 UTC 2016


Am Thu, 7 Jul 2016 01:57:56 +0200
schrieb Markus Grob <markus.grob at gmail.com>:

> Kai Krakow schrieb:
> 
> [viel wahres]
> > machen. Der Support-Aufwand übersteigt hier schnell die Kosten, die
> > eine Windows-Umgebung mit entsprechender Lizenzierung kostet  
> 
> Diese Erfahrung musste ich leider auch machen. Hier merkt man die 
> Man-Power von MS. Dort gibt es Personen, die beschäftigen sich damit, 
> wie man es einfacher macht. Natürlich geht da mal ein Schuss daneben
> wie Win8, doch das wird dann mit Win10 korrigiert.

Auch wenn mich Leute dafür hassen mögen: Ich mag die flache und
reduzierte Optik von Win10. Mein KDE sieht schon lange ähnlich aus. Am
liebsten hätte ich auch noch die Menüleisten weg, die dürften wie bei
OSX gern an den oberen Rand wandern und bei Bedarf ausklappen - nimmt
nur Platz weg, und ich mag eh keine Aufklapp-Menüs. Deswegen mag ich
auch das Win10-Startmenü und habe das KDE-Startmenü durch einen
Fullscreen-Launcher ersetzt. Die Suche erfüllt bei beiden Systemen voll
ihren Zweck und ich lege mir Favoriten. Poweruser heißt nicht, dass ich
alle Millionen Systemfunktionen mit verschachtelten Klicks direkt
erreichen muss. Ich will die wichtigsten mit einem oder wenigen Klicks
erreichen, und sonst die Tastatur nutzen.

> Unter KDE gibt es leider wenige Fortschritte und viele Rückschritte. 
> Kaum jemand will skalier- und drehbare Desktop-Icons, man will 
> funktionsfähige Programme, die einfach laufen.
> Das ist mühsam unter Linux. Viele sehr gute Tools vermisst man 
> plötzlich, weil sich kein Programmierer darum kümmert, weil die 
> Portierung einfach zu mühsam ist.

Ja, z.B. KNode - das war eine super Software... Ich hätte durchaus
Interesse daran, mich an eine Portierung auf Plasma zu wagen - doch mir
fehlt die Zeit. :-( Nutze nun Claws Mail für NNTP - und ich find's
schrecklich unübersichtlich/überladen, wenig anpassbar in den wichtigen
Bereichen, und warum zum Geier kann ich keinen Shortcut für "Löschen"
einrichten aber tausend andere seltenst genutzte Funktionen mit
Shortcut belegen? Wer hat das entschieden? (Anm.: NNTP-Posts kann man
nicht in einem Papierkorb schieben in Claws, nur löschen)

> Das darf nicht sein und schreckt
> viele ab. Auch ich investiere nicht Stunden in eine Software, die
> beim nächsten Release dann plötzlich neu geschrieben werden muss.

Das ist ja kein Linux-Problem, dasselbe passiert, wenn man Open Source
unter Windows nutzt. Hier gibt es sehr gute Ausnahmen, genauso wie es
bei kommerzieller Software sehr schlechte Ausnahmen gibt und man viel
Geld für viel Scheiße bezahlt. ;-)

> Ist unter anderem ein Grund, dass ich seit Jahren aan einem
> Webprojekt bin. Da muss ich nicht plötzlich die Sprache ändern, nur
> weil jemandem die Lust am entwickeln vergangen ist.

Naja, außer ein tolles Plugin für [Lieblings-Framework hier einsetzen]
wird nicht mehr weiterentwickelt und man muss ausweichen oder was
selbst basteln. Bedingt zwar kein Sprachenwechsel, aber resultiert im
gleichen Effekt.

Mit dem Schritt zu Plasma, den KDE-Frameworks und dem neuen
Release-Cycle hat KDE aber sehr sehr viel richtig gemacht - und man
merkt den jüngeren Releases an, dass man sich von dem Tech-Demo-Gedönse
losgesagt hat (Stichwort drehbare Icons etc) und über ernsthafte
UX-Entscheidungen nachdenkt (Plasma 5.7 wirkt um einiges polierter als
noch 5.5 oder 5.6). Und ich glaube auch, dass die Architektur dahinter
nun erwachsen geworden ist und so schnell nicht über den Haufen
geworfen wird.

Wenn ich einem nicht-Technik-affinen Bekannten aber Linux näher bringen
wollte, würde ich ihm aktuell kein KDE/Plasma installieren, sondern ein
Ubuntu mit Unity - da kann man einfach so wenig kaputt klicken, dass
das einfach hält und ich nicht alle drei Tage aufkreuzen muss, um
irgendwelche fehlenden Icons oder Leisten wiederherzustellen.
Spätestens beim dritten Besuch kommt dann die Frage, warum man nicht
doch einfach Windows installieren könnte - das wäre doch viel
einfacher. Und da kann man dann auch nicht mehr mit Argumenten wie
Sicherheit und so gewinnen. Ich darf dann natürlich trotzdem regelmäßig
auftauchen, weil man ja nun alles mögliche anklicken kann (angebliche
Video-Codec-Updates, Flash-Updates, oh... Ihr Computer ist gefährdet,
klicken Sie hier um 3175 Probleme zu beheben). Aber es ist
offensichtlich leichter zu begreifen, auf sowas nicht zu klicken, als
auf die 1000 Optionen, die KDE überall anbietet.

Und das ist leider nicht ausgedacht, sondern persönlich erlebter Fakt.
Persönlich ziehe ich aber KDE vor, weil es anpassbarer ist. Für
Bekannte ziehe ich es erst vor, wenn die "Kaputtbarkeit" reduziert wird.

PS: Ich liebe KDE genau für diese Anpassbarkeit, aber gleichzeitig ist
es dessen größtes Manko, weil es zu leicht erreichbar ist. Außerdem bin
ich gefühlt seit KDE 1.0, wahrscheinlich eher 2.0 dabei.

-- 
Regards,
Kai

Replies to list-only preferred.




Mehr Informationen über die Mailingliste kde-de