[kde-de] Standard-Druckeinstellungen

Thomas Michalka Thomas.Michalka at gmx.de
So Aug 25 15:05:31 UTC 2013


Hallo Marco,

Marco Morath schrieb:
> Hallo Tom,
> 
>> In CUPS selber gibt es _keine_ derartigen _Layout-Einstellungen_. Selbst
>> in den von CUPS eingebundenen Treibern gibt es nur druckerspezifische
>> Parameter, die allerdings im Druck-Dialog verändert werden können. Man
>> muss ja z.B. die Schriftsättigung und Farb- oder Graustufendruck
>> einstellen können.
> 
> Ja, genau. Eben diese Einstellungen gibt es nicht. Diese gibt es bislang erst 
> auf Ebene des Programms, aus dem heraus gedruckt wird.

Was software-architektonisch so IMHO auch auch richtig ist.

> Mein Vorschlag wäre es, 
> diese Konfiguration eine Ebene bzw. zwei Ebenen nach vorne zu verlegen - also 
> auf die Benutzerebene bzw. die systemweite Ebene.

Bzw. auf die Ebene des Desktop Environments (KDE, ...). Das wäre aus der
Sicht der Software-Architektur immer noch die Anwendungsebene, und somit
OK. Aber nicht auf die Ebene des Systems, denn das kann nicht wissen,
welche Ränder _alle_ Benutzer gerne voreingestellt hätten. Und was nützt
eine systemweite Voreinstellung, wenn die dann doch durch jeden Anwender
gleich nach der Anmeldung automatisch verändert würde?

>>> 3. Der Druckdialog enthält die vom User gesetzten Einstellungen (z. B.
>>> Ränder) und die nicht veränderten CUPS-Einstellungen. Der User kann bei
>>> Bedarf hier nochmals individuell für den Druckauftrag eingreifen (wie
>>> bisher).
>>>
>>> 4. Der Druckauftrag geht an CUPS und wird ausgeführt
>> Ob das so funktioniert, hängt auch davon ab, wann genau die Erzeugung
>> der Postscript-Ausgabe erfolgt. Passiert das schon durch [Strg][P], dann
>> kann man im Druck-Dialog nicht mehr sinnvoll eingreifen
> 
> Das muss man ja auch nicht mehr. Wenn man mit [Strg][P] den Druckvorgang 
> auslöst, sollten die systemweiten (KDE-Standard-)Druckeinstellungen angewendet 

Damit sind wir uns ja einig, dass es eine Voreinstellung auf der Ebene
des Desktop Environment geben kann. Man muss sich aber schon überlegen,
wie das konkret bei formatierten Dokumenten geschehen kann (s.u.).

> werden, die nach meiner Vorstellung die Druckerränder dann beinhalten.
> NUR wenn ich diese Standardeinstellungen nicht anwenden möchte (z. B. weil ich 
> mal ein Bild randlos drucken möchte) gehe ich über den Druckdialog

Was ist für Dich der Druckdialog? Für mich ist das jenes Fenster, dass
aufgeht, wenn ich in einer Anwendung [Strg][P] drücke.

> und verändere die Einstellungen dann einmalig für diesen einenen Druck.

Das ist von der Reihenfolge her falsch gedacht. Wenn Du eine Mail
ausdrucken willst, dann musst Du halt in der Anwendung die Ränder
einstellen, nicht erst im Druckdialog, denn da gehört das nicht hin,
weil dieser Dialog für alle (eigtl. nur die meisten) Anwendungen gleich
ist. Dort würdest Du dann die Ränder für künftige Ausdrucke ändern, was
Du bis zum nächsten Druck schon vergessen hättest (außer es hieße
wirklich: "Ränder nur für diesen Druck einmalig ändern", aber das hielte
ich für bedienungsunfreundlich -- meine Meinung).

>>> Die Einstellungen werden vererbt, wenn sie nicht verändert werden. Im
>>> Falle
>> Nein, keine Vererbung, denn die drucker(treiber)spezifischen
>> Einstellungen sind und müssen unabhängig von den layout-spezifischen
>> Einstellungen sein. Die Randeinstellungen sind layout-spezifisch und
>> werden somit über die Postscript-Ausgabe mitgegeben.
> 
> OK. Könnte man das denn technisch trennen, sodass die Endanwendung neben den 
> druckertreiberspezifischen Einstellungen quasi als zweiten Teil des 
> "Konfigurationspakets" die (systemweiten oder user-spezifischen) 
> Layoutoptionen (wie z. B. Randeinstellungen) zur Verfügung gestellt bekommt? 
> Dann wäre das mit der Vererbung nämlich möglich. Man müsste "nur" dafür 
> sorgen, dass das Programm sich neben den Druckertreibereinstellungen auch die 
> Layouteinstellungen lädt.

Aha, Du mein(te)st eine Vererbung in der anderen Richtung:

Druckertreiber --> KDE --> Anwendung  und
KDE-Layout-Grundeinstellungen --> Anwendung

aber nicht:

Anwendung --> KDE-Layout-Grundeinstellungen --> Druckertreiber


Bei Anwendungen, die Datenformate, wie Mails oder HTML-Seiten anzeigen,
gibt es zunächst keine Ränder, da dies in der Anwendung unnötig ist.
Erst beim Drucken kommt ja die Verbindung mit dem Papier im gewählten
Format (z.B. DIN A4) zustande und Randeinstellung wird somit nötig.
Ich habe es gerade ausprobiert: wenn ich eine Mail aus Thunderbird
heraus drucken will, kann ich die Papierränder einstellen. Dann könnte
TB den Zeilenumbruch neu machen (ob er das tatsächlich macht, habe ich
nicht ausprobiert, wäre aber m.E. eher selten erwünscht). Mein alter
Firefox hat diese Option nicht direkt. Aber man kann die Seite auf unter
100 % skalieren und so auch Ränder schaffen. Das ist wohl so umgesetzt,
weil Firefox sonst eigens für den Druck die Seite neu rendern müsste,
wobei er sich nicht nur nach dem HTML-Code richten könnte, weil HTML das
selber nicht hergibt. Das würde die Sache verkomplizieren.

Ich sehe auf der KDE-Ebene daher nur die Möglichkeit, die Ausdruckgröße
zu skalieren, um Ränder zu schaffen, weil das Programm, aus dem man den
Druck veranlasst, die Hoheit über die Formatierung (Zeilenumbruch u.ä.)
besitzt. Ansonsten müsste eine gespeicherte HTML-Seite oder Mail unter
einer bestimmten Randbreitenvorgabe zunächst neu formatiert werden.
Woher soll aber der KDE-Druckdialog etwas über die Formatierung wissen,
wenn eine fertig formatierte, gespeicherte Datei direkt gedruckt werden
soll?

Je näher man sich das überlegt, desto mehr scheint eine für jede
Anwendung spezifische Randeinstellung wohlüberlegt zu sein und einiges
gegen eine KDE-weite Randbreite zu sprechen, denn es gibt einfach Daten,
wo nur die Anwendung die mit der Randbreite untrennbar verbundene
Formatierung vornehmen kann. Es ist einfacher, wenn Anwendungen über
Papierformate o.a. Randbedingungen Bescheid wissen, als dass z.B. KDE
alle möglichen Dokumente umformatieren können sollte. Außerdem käme
dabei oft etwas Unlesbares heraus.


Gruß, Tom



P.S.: Dateiformate wie PDF (das von PS abstammt) sind gerade deshalb
entwickelt worden, damit man unabhängig von irgendwelchen Layout- und
Treibereinstellungen das Dokument überall auf der Welt annähernd gleich
aussehend ausdrucken kann. Es kann und wird oft sogar der Fall sein,
dass seitens des Urhebers eines Dokuments eine Umformatierung vor dem
Ausdruck unerwünscht ist. Das wird dem Urheber einer Mail in Reintext
meistens egal sein. Bei HTML-Seiten (auch aus Mails) kann das schon
anders sein, weil die Formatierung meist die inhaltliche Aussage
unterstützen soll.


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