[kde-de] Standard-Druckeinstellungen

Kevin Krammer krammer at kde.org
So Aug 25 18:08:07 UTC 2013


Hi,

On Sunday, 2013-08-25, Thomas Michalka wrote:
> Hallo Marco,
> 
> Marco Morath schrieb:
> > Hallo Tom,

> > Mein Vorschlag wäre es,
> > diese Konfiguration eine Ebene bzw. zwei Ebenen nach vorne zu verlegen -
> > also auf die Benutzerebene bzw. die systemweite Ebene.
> 
> Bzw. auf die Ebene des Desktop Environments (KDE, ...). Das wäre aus der
> Sicht der Software-Architektur immer noch die Anwendungsebene, und somit
> OK. Aber nicht auf die Ebene des Systems, denn das kann nicht wissen,
> welche Ränder _alle_ Benutzer gerne voreingestellt hätten. Und was nützt
> eine systemweite Voreinstellung, wenn die dann doch durch jeden Anwender
> gleich nach der Anmeldung automatisch verändert würde?

Systemweit könnte Sinn machen, wenn es Einstellungen eines bestimmen Druckers 
betrifft, z.B. weil er bekannte Macken hat oder spezielles Papier benutzt 
wird.

Vermutlich ist es am Besten wenn man weniger versucht zu beschreiben wo eine 
Einstellung abgespeichert wird, sondern mehr wie sie zu tragen kommt.
Man hätte dann gerätespezifische Einstellungen ("systemweit", gilt für alle 
Benutzer), benutzerspezifische Einstellungen ("DE-weit", gilt für alle 
Programme die der Benutzer ausführt), programmspezifische Einstellungen (gilt 
für alle Instanzen des Programms) und dokumentenspezifische Einstellungen 
(gilt für das aktuelle Dokument in der aktuellen Anwendung).

Die letzten beiden sind vermutlich die am häufigsten veränderten.

> >>> 3. Der Druckdialog enthält die vom User gesetzten Einstellungen (z. B.
> >>> Ränder) und die nicht veränderten CUPS-Einstellungen. Der User kann bei
> >>> Bedarf hier nochmals individuell für den Druckauftrag eingreifen (wie
> >>> bisher).
> >>> 
> >>> 4. Der Druckauftrag geht an CUPS und wird ausgeführt
> >> 
> >> Ob das so funktioniert, hängt auch davon ab, wann genau die Erzeugung
> >> der Postscript-Ausgabe erfolgt. Passiert das schon durch [Strg][P], dann
> >> kann man im Druck-Dialog nicht mehr sinnvoll eingreifen
> > 
> > Das muss man ja auch nicht mehr. Wenn man mit [Strg][P] den Druckvorgang
> > auslöst, sollten die systemweiten (KDE-Standard-)Druckeinstellungen
> > angewendet
> 
> Damit sind wir uns ja einig, dass es eine Voreinstellung auf der Ebene
> des Desktop Environment geben kann. Man muss sich aber schon überlegen,
> wie das konkret bei formatierten Dokumenten geschehen kann (s.u.).

Ich denke das hängt im Wesentlichen von der Art des Dokuments ab. Eine 
Pixelgrafik bzw. Foto kann nur skaliert und/oder zugeschnitten werden, andere 
Daten können beliebig flexibler sein.
Schlussendlich hängt es dann auch davon ab, wie umfangreich die Unterstützung 
des Programms sowohl für das Format als auch für das Drucken ansich ist.

> > werden, die nach meiner Vorstellung die Druckerränder dann beinhalten.
> > NUR wenn ich diese Standardeinstellungen nicht anwenden möchte (z. B.
> > weil ich mal ein Bild randlos drucken möchte) gehe ich über den
> > Druckdialog
> 
> Was ist für Dich der Druckdialog? Für mich ist das jenes Fenster, dass
> aufgeht, wenn ich in einer Anwendung [Strg][P] drücke.

Ich denke mal da sind wir alle der selben Auffassung :)

> > und verändere die Einstellungen dann einmalig für diesen einenen Druck.
> 
> Das ist von der Reihenfolge her falsch gedacht. Wenn Du eine Mail
> ausdrucken willst, dann musst Du halt in der Anwendung die Ränder
> einstellen, nicht erst im Druckdialog, denn da gehört das nicht hin,
> weil dieser Dialog für alle (eigtl. nur die meisten) Anwendungen gleich
> ist.

Jein :)

Der Druckdialog ist der Teil der Benutzerschnittstelle eines Programms, der 
speziell für dem Druckvorhang geschaffen wurde. Er ist damit der primäre 
Zugangspunkt zu den Druckeigenschaften des Programms.

Es ist natürlich richtig, dass der Dialog zwischen den Applikationen möglichst 
ähnlich sein soll, im Idealfall gleich. Aber da die Möglichkeiten und auch 
Anforderungen zwischen Applikationen variieren, kann jede Applikation den 
Dialog erweitern.
Das wird meist über anwendungsspezifische Tabs gemacht.

Idealerweise hat eine Anwendung dann vorgesehen, dass solche Einstellungen 
auch gespeichert, wieder abgerufen oder auch zur Standardeinstellunge gemacht 
werden können.

Möglicherweise könnte man diese Einstellungen zusätzlich in den 
Programmeinstellung verwaltbar machen, aber die sind oft ohnehin schon 
ziemlich "voll".
Wäre vielleicht dann interessant, wenn die dokumentspezischen 
Druckeinstellungen ebenfalls außerhalb des Druckdialogs verfügbar wären.

> Dort würdest Du dann die Ränder für künftige Ausdrucke ändern, was
> Du bis zum nächsten Druck schon vergessen hättest (außer es hieße
> wirklich: "Ränder nur für diesen Druck einmalig ändern", aber das hielte
> ich für bedienungsunfreundlich -- meine Meinung).

Die meisten Druckeinstellungen sind eigentlich "nür für jetzt", z.B. 
Seitenauswahl, mehrere Seiten auf einem Blatt, usw.

Was man zusätzlich benötigen würde wäre die Möglichkeit solche Konfigurationen 
abzuspeichern und wieder aufzurufen.

Ich denke da an etwa sowas wie Benennungseinstellugen von K3B beim CD rippen, 
falls das jemand benutzt :)
Dort hat man zu Beginn immer die Standardeinstellung, man kann aber sehr 
leicht "zu letzt benutze Einstellung" oder "gespeicherte Einstellung" wählen.
Eventuell kann man sogar eine neue Einstellung als Standard festlegen.

> Bei Anwendungen, die Datenformate, wie Mails oder HTML-Seiten anzeigen,
> gibt es zunächst keine Ränder, da dies in der Anwendung unnötig ist.
> Erst beim Drucken kommt ja die Verbindung mit dem Papier im gewählten
> Format (z.B. DIN A4) zustande und Randeinstellung wird somit nötig.
> Ich habe es gerade ausprobiert: wenn ich eine Mail aus Thunderbird
> heraus drucken will, kann ich die Papierränder einstellen. Dann könnte
> TB den Zeilenumbruch neu machen (ob er das tatsächlich macht, habe ich
> nicht ausprobiert, wäre aber m.E. eher selten erwünscht). Mein alter
> Firefox hat diese Option nicht direkt. Aber man kann die Seite auf unter
> 100 % skalieren und so auch Ränder schaffen. Das ist wohl so umgesetzt,
> weil Firefox sonst eigens für den Druck die Seite neu rendern müsste,
> wobei er sich nicht nur nach dem HTML-Code richten könnte, weil HTML das
> selber nicht hergibt. Das würde die Sache verkomplizieren.

Bei HTML, oder besser gesagt bei Webseiten, kann durchaus vom Auslieferer 
mittels Druck-Stylesheets das Layouten erleichtert werden. Z.B. fixe 
Pixelangaben oder ähnliches im Webmodus, aber relative Angaben im Druckmodus.

> Ich sehe auf der KDE-Ebene daher nur die Möglichkeit, die Ausdruckgröße
> zu skalieren, um Ränder zu schaffen, weil das Programm, aus dem man den
> Druck veranlasst, die Hoheit über die Formatierung (Zeilenumbruch u.ä.)
> besitzt. Ansonsten müsste eine gespeicherte HTML-Seite oder Mail unter
> einer bestimmten Randbreitenvorgabe zunächst neu formatiert werden.

Skalieren geht nur in beschränkten Größenordnungen, sowohl Mails als auch HTML 
Dokument können sehr schnell länger werden als eine Druckerseite (unter der 
Annahme eines Seitendruckers, kein Problem für einen Endlosdrucker :) )

Für Textmails sollte das Neuformatieren keine so große Sache sein, das 
Mailprogramm muss dazu ohnehin z.B. für Fenstergrößenänderungen, in der Lage 
sein.

Bei HTML Dokumenten kann es schwieriger sein, weil mittlerweile viele 
Ersteller fixe Größen vorgeben. Da müsste man dem Benutzer die Möglichkeit 
bieten, solche Angaben für nichtig erklären zu können.

> Woher soll aber der KDE-Druckdialog etwas über die Formatierung wissen,
> wenn eine fertig formatierte, gespeicherte Datei direkt gedruckt werden
> soll?

Am Besten wir benutzen dafür einen anderen Begriff um diese Hilfprogramm nicht 
mit dem Anwendungsdruckdialog (STRG+P) zu verwechseln.

Im diesem Falle, also das Drucken unter Umgehung des erstellenden Programms, 
ist man natürlich eingeschränkter. Eventuell könnte man da noch was mit 
Plugins machen, aber es wird im Endeffekt auf die Fähigkeiten des Druckers 
ankommen.

> Je näher man sich das überlegt, desto mehr scheint eine für jede
> Anwendung spezifische Randeinstellung wohlüberlegt zu sein und einiges
> gegen eine KDE-weite Randbreite zu sprechen, denn es gibt einfach Daten,
> wo nur die Anwendung die mit der Randbreite untrennbar verbundene
> Formatierung vornehmen kann. 

Unter der Annahme, dass KDE-weit hier benutzerweit bedeutet, könnte durchaus 
eine Anwendung darauf reagieren. Zwischen einer interaktiven 
Einstellungsänderung und einer geladenen Einstellung sollte im Idealfall kein 
Unterschied sein.

Allerdings können sich immer Fehler einschleichen, bzw. solche Automatismen 
für Anwendungentwickler neu oder unerwartet sein.

> Es ist einfacher, wenn Anwendungen über
> Papierformate o.a. Randbedingungen Bescheid wissen, als dass z.B. KDE
> alle möglichen Dokumente umformatieren können sollte. Außerdem käme
> dabei oft etwas Unlesbares heraus.

Das sind ohnehin zwei verschieden Baustellen. Ein "universelles" Druckwerkzeug 
wird nie die selben Möglichkeiten bieten wie der direkte Druck aus der 
Quellanwendung.

Ciao,
Kevin
-- 
Kevin Krammer, KDE developer, xdg-utils developer
KDE user support, developer mentoring
-------------- nächster Teil --------------
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