[kde-de] Datenmanagement mit KDE?

Bernhard Vornefeld Bernhard.Vornefeld at ruhr-uni-bochum.de
Fr Jul 16 11:05:02 CEST 2004


Michael Hoehne schrieb:

>Am Montag, 12. Juli 2004 15:35 schrieb Bernhard Vornefeld:
>  
>
>>Markus Grob schrieb:
>>    
>>
>>>Das wüsste ich auch gerne, vor allem, warum es dies überhaupt
>>>braucht ;-) Ich selber lege meine Daten schon beim erstellen
>>>geordet ab und finde im Normalfall alle Dateien innerhalb 2 min.
>>>und sonst spät. nach 1/2 Stunden im Extremfall.
>>>      
>>>
>>Und mit Google findet man die Sachen in 10 Sekunden ;-)
>>Nicht jeder ist in der Lage, Daten geordnet / systematisch  und
>>eindeutig wiederfindbar abzulegen.
>>    
>>
>
>Diesen Sermon hatten wir doch erst?!
>  
>
Google entwickelt derzeit eine kostenlose Desktop-Volltext-Suchmaschine, 
Hotbot bietet bereits eine an.
Kommerzielle Anbieter bieten Suchmaschinen, die neben den "üblichen" 
Dokumentenformaten auch Email-Ordner, ID3-Tags und ähnliches durchsuchen.
Alles nur für Windows natürlich.

>>Inwieweit das möglich ist, hängt von der Beschaffenheit und Menge der
>>Daten und dem Ordnungssinn des Nutzers ab.
>>Ein hierarchisches Dateisystem so zu pflegen, dass über die
>>Ordnerstruktur und symbolische Links eine eindeutige Zuordnung für
>>alle Gelegenheiten gegeben ist, ist eine Sysiphosarbeit. Und wozu
>>auch? In vielen Dokumenten sind bereits Metadaten enthalten, die,
>>wenn das Betriebssystem sie auswertet, zur Einordnubg der Dokumente
>>und zum wiederfinden herangezogen werden können.
>>    
>>
>
>Meine Meinung: Die Metadaten müssen da aber erst einmal rein. Mit den 
>simplen Angaben wie Datum etc. kann man jetzt schon suchen. Alle 
>weiteren Daten müssen eingegeben und gepflegt werden.
>  
>
Das für mich vorrangige Kriterium ist die Suchgeschwindigkeit und die 
bereit stehenden Suchoptionen.
Natürlich müssen auch leistungsfähige Tools her, die das "Impfen" von 
Dokumenten (auch mehreren gleichzeitig) mit Metadaten ermöglichen, Das 
gibt es bislang bei KDE-Programmen kaum.
Metadaten können z.T. auch automatisch aus Kontextinformationen gewonnen 
werden (Website der Quelle, Quelldokument etc.).

>Die meisten Durchschnitts-User, die ich kenne, werden keinerlei Arbeit 
>investieren wollen, so daß ihnen der Kram null-komm-nix nutzen wird. 
>Die meisten anderen stricken sich die Sachen lieber selber zusammen, 
>denn die fertigen Lösungen befriedigen oft keine "Sonderwünsche".
>
>Fazit: Was solls! Klingt toll, wird aber nich klappen.
>  
>
OK. Durschschnittsuser sind derzeit auch noch nicht die Hauptzielgruppe. 
Derzeit scheinen sich eher Firmen und Behörden für KDE-Desktops zu erwärmen.
Hier könnte eine intelligente Datenhaltung/Dokumentenverwaltung ein 
wichtiger zusätzlicher Umstiegsanreiz sein.
Für Inspirationen: http://www.dmsexpo.de/besucher/start.php

>>Als Systembetreuer mit direktem Endkundenkontakt weiß ich aus
>>direkter Anschauung, dass viele Leute zunehmend in ihren Daten
>>abaufen, Tendenz steigend. "Auf welcher DVD ist denn das Bild nur?"-
>>...
>>    
>>
>
>Foto-Datenbank anlegen? Zur Not als Textdatei:
> "Disk;Name;Beschreibung;..."
>
>Mit der Methode habe ich sehr erfolgreich ein komplette Datenbank aller 
>1000 Fish-PD-Disketten für den Amiga verwaltet... vor 15 Jahren schon!
>  
>
Das ist ja vorsinnflutlich...
Schon mal etwas von IPTC und EXIF-Daten gehört? Alles in eine Textdatei?
So ist's schon mal besser: http://imgseek.sourceforge.net/index.html

>>>Könnte es nicht sein, dass das Problem wie vielfach vor dem
>>>Bildschirm zu suchen ist und die Lösung einfach Ressourcen frisst,
>>>die man anders besser nutzen könnte.
>>>      
>>>
>>Erstens finde ich es nicht nett, die User als Problem zu bezeichnen.
>>Einordnen und Systematisieren von z.T. nicht systematisierbaren
>>Informationen frisst Ressourcen (Zeit, "Hirnschmalz") des Benutzers.
>>    
>>
>
>Ist nicht nett, aber wahr... Gegenfrage: Wie schlau ist denn so ein 
>Rechner? Kann der auf meinen Fotos die Katze des Nachbarn erkennen (vom 
>Nachbarn selber ganz abgesehen) und so die Metainformation "Minkas im 
>Garten der Meiers" erstellen, mit dem ich das Foto sicher finden 
>könnte? Na also: Muß ich also selber eintragen. Wenn ich aber keine 
>Lust habe, meine Dateien sauber abzulegen, dann werde ich mir auch 
>nicht die Mühe machen, die Infos in die Metatags einzutragen.
>  
>
Die Trägheit vieler User ist aber noch lange kein Grund, entsprechende 
Features überhaupt nicht ins System zu integrieren.
Wenn sich jederzeit und programmübergreifend Metadaten eintragen lassen, 
steigt die Nutzungswahrscheinlichkeit von Metadaten.
Mit einer Art "Metadaten-Pipette" könnte das Eintragen von Metadaten 
erheblich vereinfacht werden. Und in ein paar Minuten sind alle Fotos 
von Minka, die Mutti in Meiers Garten aufgenommen hat, ordentlich 
katalogisiert.

Nebenbei: Moderne Bildverwaltungsprogramme unterstützen tatsächlich 
bereits Ähnlichkeitssuche

>  
>
>>>Vor allem frage ich mich, was hier so besonders sein soll. Ein find
>>>existiert doch schon und was soll es sonst so besonderes geben, dass
>>>man so intensiv suchen muss? Dass man mit der neuen Technologie
>>>mehr als Textdateien zuverlässig findet, wage ich zu bezweifeln,
>>>vor allem bei Worddokumenten *eg*.
>>>      
>>>
>>Frag mal Leute in Bildagenturen. Versuche mal mit find oder grep in
>>einem hierarchischen Dateisystem Bilder zu suchen, die erstens von
>>Ludwig Meier sind, zweitens aus dem Jahr 1930, driitens in Farbe sind
>>und viertens einen Freischwinger von Marcel Breuer abbilden.
>>    
>>
>
>Wie gesagt: keiner hindert dich daran, eine Datenbank anzulegen und 
>diese Info zu speichern. Ist aber nun einmal nichts neues.
>  
>
Doch: eine ins System integrierte Datenbank - KDE "content-aware". 
Beos/Zeta scheint soewtas ansatzweise zu haben, Apple ist auf dem Weg 
dahin, Big Bill ebenfalls.
Sowas schreibt man nicht mal eben / legt es mal eben an. Vielmehr wären 
weitgehende Modifikationen/Erweiterungen des KDE erforderlich, die ich 
in ein paar Postings in der SuSE-Liste schon mal angerissen hatte und 
gerne konkretisieren kann.

>>>Ich verstehe das Problem nicht ganz. Entweder hält man Ordnung, oder
>>>man hat die Übersicht im Chaos ;-)
>>>      
>>>
>>Du wirst wohl zugeben, dass das eine Hohlfloskel ist ;-)
>>Es existieren schon lange Techniken, die dem Durschnittsbenutzer in
>>seiner Unvollkommenheit entgegen kommen und die durchaus schon
>>kommerziellen Ensatz finden.
>>In der c't 12/2004 findet sich z.B. der Artikel *Papierloses Büro:*
>>Scannen, ordnen, wiederfinden auf S. 194. In diesem Jahr gab noch
>>weitere Artikel, in denen Produkte zum Ordnung halten getestet
>>wurden. Es ist also Bedarf da.
>>    
>>
>
>Papierloses Büro!? Das ist doch nur ein schlechter Witz! DAS ist eine 
>Hohlfloskel, von deren Verwirklichung wir weiter weg sind, als vom 
>Quantencomputer für die Hosentasche... ;-)))
>  
>
Du scheinst die c't nicht zu kennen. Natürlich ist der Titel eher 
ironisch gemeint. Keiner glaubt mehr an die Mär vom "papierlose Büro", 
erst recht nicht die Redakteure der c't.
Fakt ist, dass die getestenten Programme zumeist durchaus brauchbar sind 
und mithelfen, dass die Zielgruppe in den papiernen und virtuellen 
Datenfluten nicht ersäuft und die nicht unerheblichen durch Aktensuche 
erzeugten Totzeiten  verringerrt werden.
Beispiel: http://www.novadys.com/de/documind/documind_pro.html

>Wohlgemerkt: Alles private Ansichtssache ;-)
>  
>
Natürlich ;-)

Bernd