[kde-de] (war: Sperrbildschirm nach einigen Minuten Inaktivität)
Thomas Michalka
Thomas.Michalka at gmx.de
Fr Jul 8 22:26:19 UTC 2016
Am 07.07.2016 um 03:16 schrieb Kai Krakow:
> Am Thu, 7 Jul 2016 01:57:56 +0200
> schrieb Markus Grob <markus.grob at gmail.com>:
>
>> Kai Krakow schrieb:
>>
>> [viel wahres]
>>> machen. Der Support-Aufwand übersteigt hier schnell die Kosten, die
>>> eine Windows-Umgebung mit entsprechender Lizenzierung kostet
>>
>> Diese Erfahrung musste ich leider auch machen. Hier merkt man die
>> Man-Power von MS. Dort gibt es Personen, die beschäftigen sich damit,
>> wie man es einfacher macht. Natürlich geht da mal ein Schuss daneben
>> wie Win8, doch das wird dann mit Win10 korrigiert.
>
> Auch wenn mich Leute dafür hassen mögen: Ich mag die flache und
> reduzierte Optik von Win10.
Gut, dass man in unserer Gesellschaft mögen kann, was man will.
Höchstens bescheuerte Islamisten, Salafisten und sonstige Intolerante,
denen nichts passt, was sie nicht haarklein vorgeschrieben haben, werden
sich ein so anstengendes Gefühl wie Hass abnötigen.
> Mein KDE sieht schon lange ähnlich aus. Am
> liebsten hätte ich auch noch die Menüleisten weg, die dürften wie bei
> OSX gern an den oberen Rand wandern
So viel ich weiß, gibt oder gab es das beim KDE3. Auch jetzt noch?
> und bei Bedarf ausklappen - nimmt
> nur Platz weg, und ich mag eh keine Aufklapp-Menüs. Deswegen mag ich
> auch das Win10-Startmenü und habe das KDE-Startmenü durch einen
> Fullscreen-Launcher ersetzt.
Damit bist Du wieder beim guten alten Programm-Manager von Win 3.1 (oder
noch früher) in voller Bildschirmgröße angekommen. Wer's mag .. ist auch ok.
> Die Suche erfüllt bei beiden Systemen voll
> ihren Zweck und ich lege mir Favoriten. Poweruser heißt nicht, dass ich
> alle Millionen Systemfunktionen mit verschachtelten Klicks direkt
> erreichen muss. Ich will die wichtigsten mit einem oder wenigen Klicks
> erreichen, und sonst die Tastatur nutzen.
ACK.
>> Unter KDE gibt es leider wenige Fortschritte und viele Rückschritte.
>> Kaum jemand will skalier- und drehbare Desktop-Icons, man will
>> funktionsfähige Programme, die einfach laufen.
>> Das ist mühsam unter Linux.
Wie meinst Du das mit mühsam? Bei mir laufen alle Programme und mühsam
ist für mich unter KDE nichts. Was mich nur nervt, sind nicht
funktionierenden Features, offensichtlich vorher nicht getestet wurden.
Man könnte einen Einstellung einbauen, wo der Benutzer selber nicht
funktionierendes selber stillegen kann (mindestens bis zum nächsten
Update), damit man sich nicht immer wieder damit herumärgern muss, wenn
man an den Funktionsmangel nicht mehr denkt.
> Viele sehr gute Tools vermisst man
>> plötzlich, weil sich kein Programmierer darum kümmert, weil die
>> Portierung einfach zu mühsam ist.
ACK. Ich habe auch den Eindruck, dass man ständig den neuen Qt-Versionen
hinterherläuft anstatt sich mal Gedanken über neue Konzepte oder
Paradigmen zu machen, die gegenüber den anderen OSes einen echten
Mehrwert bringen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie glücklich
ich war über KDE, das Win von Beginn an weit überlegen war. Dann die
virtuellen Desktops, da brauchte ich unter Win eine eigene Software, die
recht hakelig funktionierte.
Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu OT, aber ich wüsste da zwei
Paradigmen, die mir persönlich wichtig wären. Ich gebe auch jeweils
Beispiele an.
P1) Edit Where You Get It (EWYGI):
---------------------------------
Man sollte alle Dinge bzw. Zustände oder Einstellungen von Objekten
grundsätzlich da ändern können, wo man sie angezeigt bekommt.
Beispiele:
a) Änderung des Dateinamens, z.B. im Dolphin (gibt es schon)
b) Änderung von Dateirechten (gibt es nicht oder kenne ich nicht;
hierzu will ich keinen extra Dialog)
P2) Need Not Know a File's Location (or any object's location)
--------------------------------------------------------------
Programme sollten den Pfad zu einer Datei oder den Ort eines beliebigen
Datenobjekts nicht wissen müssen, sondern es sollte eine Middleware mit
einer Datenbank (Akonadi geht irgendwie in die Richtung, ist aber nicht
richtig zu Ende gedacht bzw. unterstützt zu wenige Dateiformate und
keine Daten, die nicht in einem lokalen Dateisystem liegen) geben, die
den Anwendungen entweder den aktuellen Pfad mitteilt oder selber auf die
Datei oder das Objekt zugreift und es der Anwendung übergibt.
Konkretes Negativbeispiel: verschiebe ich eine ODF-Datei (auch
umbenennen), dann kann z.B. LibreOffice sie nicht öffnen, wenn man sie
erneut laden möchte, weil der Pfad zur _alten_ Location in LO noch
gespeichert ist und LO nichts vom _neuen_ Pfad weiß.
Zu anderen Objekten, die nicht lokal vorliegen, sollte die Middleware
den Anwendungen verhelfen, ohne, dass man die genauen Adressen wissen
muss. Dazu muss sie natürlich die verschiedensten Protokolle können und
mithilfe der Datenbank die Adressen in etwas Einprägsameres oder
Einfacheres übersetzen. Den Normalanwender interessiert nämlich die
genaue technische Lage (Protokoll, Servername, Pfad u.s.w.) des Objekts
nicht. Wenn doch, dann könnte man das ja in den objekteigenschaften
nachlesen. Was das Einprägsamere oder Einfachere ist, habe ich mir noch
nicht überlegt. Vorschläge dazu?
Beispiele dazu:
a) eine entfernte Datei lese ich über webdav genauso ein, wie eine
lokale Datei.
b) eine E-Mail lese ich mittels imap genauso ein, wie KMail das tut.
Will ich antworten, kann das Verfassen-Fenster von KMail starten.
c) eine HTML-Seite lade ich über https. Tut kate das, zeigt es den
HTML-Text an, tut ein Browser das, rendert er die Seite.
Alle Orte sollten in das lokale Dateisystem (in einem Verzeichnis
gemeinsam oder selbst als Verzeichnis) transparent eingeblendet werden
können, aber im Ggs. zu NFS (alle Dateien aus einem Baum unterhalb genau
eines Verzeichnisses) aus völlig verschiedenen Quellen stammen und
dynamisch um weitere Orte und Dateien ergänzt werden können.
Weil die Protokolle alle in der Middleware implementiert sind, bzw. von
ihr genutzt werden, kann ich im Prinzip mit jedem Programm, jede Art von
Daten anzeigen, vorausgesetzt das Programm ist dafür gemacht. Man könnte
z.B. einen Dolphin haben, der Dateinamen in einem gemeinsamen
Verzeichnis als virtuell lokal anzeigt, obwohl jede Datei woanders
gespeichert ist. Man könnte daher auch einen Okular haben, der
verschiedenste Datenformate anzeigt, egal ob die Datenobjekte echt oder
virtuell (jede real woanders) in einem Verzeichnis liegen.
Man könnte auch Datenobjekte in ein (virtuelles, lokales) Verzeichnis
ziehen, um so eine Recherche zu archivieren.. Das Archiv sollte
selbständig eine lokale Kopie der Daten anlegen (gut, wenn man die
entfernten Quellen mal nicht oder gar nicht mehr erreicht).
Ich weiß nicht, ob man Akonadi in die Richtung ausbauen könnte.
Ich finde aber, dass in KDE viele sehr gute Ansätze stecken, die nur
nicht fertig ausentwickelt sind. Insofern braucht man nicht gleich neue
Pradigmen (zur Abgrenzung gegen andere Systeme im Wettbewerb schon),
sondern man könnte Vieles konsequenter ausentwickeln anstatt sich immer
neuen Designs, experimentellen Features und der Portierung zu widmen.
Das kostet zu viel der wertvollen Entwicklungsressourcen. Aber ich
verstehe natürlich, dass immer wieder was Neues einfach mehr Spaß macht,
geht mir ja auch so :-) Aber dann bitte nicht an der Oberfläche
bleiben, sondern in die Tiefe gehen mit der Entwicklung.
Gruß, Tom
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