Typographisch korrekte Zeichen

Markus kamikazow at web.de
Thu Dec 10 01:28:14 CET 2009


Am Mittwoch 09 Dezember 2009 20:16:28 schrieb Panagiotis Papadopoulos:
> Hallo,
> 
> Zurzeit haben wir keine Richtlinie, was das Verwenden von „typographisch
>  korrekten“ Zeichen angeht. Markus hat in seiner Arbeit an K3b bereits
>  angefangen das einfache Minus-Zeichen (-) durch folgendes Zeichen zu
>  ersetzen – (U+2013).

Das ist kein Minus-Zeichen, sondern ein Bindestrich. Ein typografisch 
korrektes Minus-Zeichen würde auf einer minimal anderen Höhe sein als der 
Bindestrich. *klugscheiß*
Ich habe einen Halbgeviertstrich eingesetzt, weil dies das korrekte deutsche 
Zeichen für einen Gedankenstrich ist. Da gibt es im Deutschen schlicht keine 
Diskussion. Dass die im englischen Sprachraum keine einheitliche Norm haben, 
kann uns ja erst einmal egal sein, auch wenn dort mittlerweile auch das 
Zeichen weitestgehend angenommen wurde und den Geviertstrich ohne 
umschließende Leerzeichen (—) größtenteils abgelöst wurde.


>  Weiterhin hat Frederik vor kurzem folgendes Zeichen
>  „…“ (U+2026) erneut durch drei aufeinander folgende Punkte („...“)
>  ersetzt. Meiner Meinung nach sollte man hier eine Entscheidung treffen,
>  damit die Konsistenz nicht darunter zu leiden hat :-)

Und meiner Meinung nach sollte man sich lieber um Amarok kümmern, statt in 
meiner K3b-Übersetzung rumzupfuschen. ;-)


> Ich würde mich für „typographisch korrekte Zeichen” aussprechen, da sie
>  einen „professionelleren“ Eindruck machen :-P Was denkt ihr?

Das Gleiche. Typographen haben sich nicht umsonst Jahrhunderte lang über 
bestmögliche Lesbarkeit Gedanken gemacht.
Bindestriche als Gedankenstriche, zwei kleine Strichelchen (") als 
Anführungszeichen etc. sind allesamt Resultat technischer Sachzwänge von 
wenigen Jahrzehnten Schreibmaschinennutzung. Heutzutage gibt's PC-Software mit 
Unicode-Support und man kann ruhig auf die Jahrhunderte an Erfahrung wieder 
zurückgreifen, zumal KDE-Software nur auf Systemen mit vollem Unicode-Support 
läuft.
Es gibt zwar ein paar Randgebiete, bei denen Unicode-Einsatz noch immer zu 
Problemen führt, weil diese älter als Unicode sind, z.B. e-Mail und dumme 
Clients wie Webmailer dann nur Zeichensalat darstellen oder auch blöde GNU-
Entwicklertools (GCC/GetText), die mit Unicode in Quelltexten Amok laufen, 
aber KDE-GUI-Übersetzungen gehören nicht zu denen.

Markus


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